16.01.-26.01.2011

Grenada: Geburtstag, in der Prickly Bay, St. George die Hauptstadt, Überfahrt von Grenada- vorbei am aktiven Unterwasser Vulkan, über Isle de Ronde,          –Kick em Jenny- und nach Carriacou und Sandy Island

16.01. Geburtstag, in der Prickly Bay

Was für ein wunderschöner Tag…geweckt wurde ich mit strahlendem Sonnenschein und einem strahlenden Frank, der mich wach küsste…das fängt ja schon gut an! Das Frühstück war schon vorbereitet, der Gabentisch schon gedeckt und ich habe mal wieder Bauklötzchen gestaunt, was der Mann wieder alles so heimlich organisiert hat…sehr sweet. Nach dem Frühstück durfte ich einfach ‚nur‘ dasitzen und tun, zu was ich Lust hatte, na, da wurde natürlich der gestrige Acount für das Internet genutzt und so habe ich mit meiner Mama lange geplaudert, immerhin hatte sie ja zutun, heute vor 47 Jahren und so trudelten dann auch mit der Zeit viele liebe Glückwünsche aus überall ein. Über Skype, Mail, Iridium, VHF und Sms per deutsches Telefon, keine Kontaktmöglichkeit wurde gescheut und ich, ich habe es sehr, sehr genossen! So sind die Stunden dahin geflossen, nachmittags wollten wir eine Runde drehen, mit dem neuem Motor, der jedoch den Betrieb versagte, macht nichts, wurde der ‚alte, ‚kleine‘ noch mal gefordert. Eine Spritztour durch die Bucht, mal hier geplaudert, mal da angehalten und geplaudert…sehr schön.

Abends hatte ich Catarina & Dorival zu uns eingeladen. Frank hat sein berühmtes Chickencurry gemacht und die beiden haben mir eine Mega große Freude gemacht und mir einen Geburtstagskuchen gebacken…….wie schön, wie schön!

So ist dieser Ehrentag viel zu schnell vergangen, sozusagen versaust und ich habe ihn in vollen Zügen genossen, einfach herrlich!

17.01.-19.01.

Wir sind sozusagen ‚stand by‘ für Dorival & Catarina, für den Fall sie brauchen Hilfe. Nebenbei basteln natürlich auch wir hier und da, Wäsche wird gewaschen, kleine Spaziergänge in die nähere Umgebung von der Bucht lassen uns erahnen, hier gibt es noch mehr zu sehen. Aber wir haben es nicht eilig, möchten wir doch hier her zurück kommen und bewahren uns das besichtigen für später auf. Die SY Karma, Jone & Graham lagen zwei Buchten weiter und haben nun nicht unweit von uns, den Anker geworfen. Das wird natürlich gefeiert im ‚Big Fish‘ beim sundowner. Catarina & Dorival können ihren defekt selbstständig beheben und so geht es dann auch weiter nach        St. Georg, der Hauptstadt der Insel.

20.01.-22.01. St. George

Auf dem Weg nach St.Georg, was nur 6sm entfernt liegt, stoppen wir in der           ‚Morne Rouge Bay‘. Wieder sind wir die einzigen und genießen dieses ALL-EINE-SEIN sehr. Kleine Rast, bisschen schwimmen, kleines Häppchen und weiter geht es um die Ecke nach St. Georg. Dort werden wir schon erwartet von der SY Luthier.

Die Tage erkunden wir St. Georg, gemessen an den hiesigen Verhältnissen, ein schon etwas größer Ort, laufen kreuz und quer mit Catarina & Dorival durch die kleinen Gassen, besuchen den Gemüsemarkt und den Gewürzmarkt, tausend Gerüche und wir fühlen uns erinnert an Afrika…., nur das hier alles viel sauberer ist. Wir besuchen das kleine Museum und erlesen uns über die Geschichte, den Kampf der Insulaner, gegen die Besetzer, den sie am Ende verloren haben. Die übrig gebliebenen Kämpfer haben sich im Norden der Insel, bei Sauteurs von den Klippen in das Meer gestürzt, weil sie nicht in die Hände der Besatzer fallen wollten…welch Dramatik, die heutzutage gar nicht mehr nachzuvollziehen ist. Abends frequentieren wir den hiesigen Yachtclub, indem man umsonst ins Internet kommt, mit malerischem Sonnenuntergang, traumhaft.

23.01. Überfahrt von Grenada-über Isle de Ronde, vorbei am aktiven Unterwasser Vulkan –Kick em Jenny- nach Carriacou

In der Früh geht es wieder los, der Mann an der Kette, beim Anker, die Frau am Steuer und so verlassen wir St. Georg und somit auch Grenada. Wir kommen wieder und werden die Insel erkunden mit unserem Besuch in spe, das macht Spaß und ist für alle spannend. So bewegen wir uns ganz nah an der Küste nach oben, die See ist nicht zu hoch, der Wind mit ca. 20kn aus N/O mit leicht östlicher Komponente…könnte ein schöner Segeltag werden. Da unser Autopilot immer noch defekt ist und wir uns auch in dieser Saison keinen neuen kaufen und installieren werden, heißt es steuern von Hand, nun ja, dann wird einem wenigstens nicht schlecht. Als wir an der Nordspitze der Insel angekommen sind, verkleinern wir noch mal die Lappen, weil die Düse uns nicht zu hart erwischen soll… die ist dann auch heftig, es fegt um die Ecke, aber da kommen uns die Jahre segeln auf den Kanaren zu Gute, man kennt das und  bereitet sich rechtzeitig drauf vor. Vor uns liegt ein noch aktiver Unterwasservulkan, mit der Isle de Ronde und dem Felsen Kick em Jenny daneben. Im unserem Handbuch steht, man soll den Vulkan, der ja noch aktiv ist, mit mind. 1,5km Umkreis umfahren, besser 5km. Franks Route auf unser Karte ist im Prinzip ‚fast‘ mitten drüber, das macht mich doch etwas unruhig…! Bin ja kein Angsthase, aber…nun mit lieben Worten ist da nichts zu machen, aber mit der Begründung, lass uns doch noch zur der einsamen Insel: Isla de Ronde für 2-3h gehen, ankern, schnorcheln…da wird der Kurs anstandslos geändert. Ja, man muss nur wissen wie, gelle Mädels?! So haben wir schon wieder eine Bucht ganz für uns und von den 20 Einwohnern, die hier irgendwo, auf diesem kleinem Fetzen Erde leben sollen, sehen wir nur 3 Fischerboote. Nach einer Stunde schwimm-schnorcheln wagt sich ein Franzose mit Segelboot in UNSERE Bucht…aber es ist ein guter Franzos‘, ankert er doch ca. 50m entfernt, geht nur kurz schwimmen und dann gleich weiter...sehr gut! Auch wir ziehen dann wieder den Anker und segeln die letzten sm nach Carriacou. Dort angekommen trifft uns fast der Schlag, in Tyrrel Bay, auf Carriacou liegen ca. 100 Segler, ja das ist schon alles ziemlich erforscht hier…! Macht nichts, wir bleiben für eine Nacht und ziehen dann weiter.

24.01. Sandy Island, Carriacou Hillsborough

Um die Ecke gehuscht von Tyrrel Bay, Carriacou, segeln wir die 7sm  nach Sandy Island sind ja alles keine Entfernungen hier. Da Sandy Island, Carriacou und noch 2 andere kleine Inseln alle noch zu Grenada gehören, müssen wir hier nicht ein- und ausklarieren.

Und DAS ist sie jetzt, diese kleine Insel, eigentlich nur ein Strich Sand im Wasser,           -siehe Fotos-. Der Hurrikan IVAN hat hier mächtig gewütet, es standen wohl ganz passable Palmen auf dem Inselchen, nun gibt es nur noch 1-2 größere, alle anderen sind noch Baby-Palmen, von den Einheimischen angepflanzt. Wir schnorcheln, und schnorcheln und schnorcheln. Das Wasser ist sehr klar, leider gibt es nicht allzu viele Fische. Es sind Moorings ausgebracht, (zur Erklärung: das sind Gewichte –oftmals aus Beton-, die ins Wasser abgelassen werden, daran ist eine Leine und oben auf dem Wasser schwimmt eine Boje, daran ist wieder eine Leine, die man sich dann bei Bedarf an Bord zieht). Wir ziehen es vor zu ankern, aber die vielen Moorings zeugen doch von einigen Ankerliegern. Wir sind mit 5 anderen Schiffen vor Ort. Und auf einmal ist ein kl.Boot neben uns, ja, wir wären hier im geschützten Naturpark, ganz neu, seit September 2010 und wir müssten an eine Mooring, 25,- Ostkaribische Dollar –sprich ec- bezahlen…umgerechnet, ca. 9,-€ für 24h bezahlen. Also wir sind etwas perplex, weil unser Handbuch ist im Prinzip druckfrisch und wir wundern uns, nichts gelesen oder gehört zu haben davon. Frank ist mächtig sauer, ich so medium….er vermutet irgendeine Abzocke, nun ja, Zähneknirschend zahlen wir, weil wir ja auch hier bleiben möchten. Die Mooring ist einfach dazu da, das man mit seinem Anker nicht die Korallen zerstört, hier haben aber schon über Jahrzehnte so viele Schiffe geankert, das dort wo man ankern kann, fast keine Korallen mehr sind. Sei es drum, wir zahlen also für einen Tag, legen uns an eine Mooring und schnorcheln, fahren an Land, laufen auf und ab und freuen uns trotzdem. Obwohl wir mehr Fische erwartet hätten. Ein herrlicher Sonnenuntergang entschädigt uns 1000fach.

25.01.-26.01. Sandy Island-Carriacou Hillsborough und zurück

25.01. Nachdem wir heute in der früh schon schnorchelnderweise die Gegend um Bogo unsicher gemacht haben, wurde erst mal gefrühstückt und dann sind wir Anker hoch gegangen um die 1,5sm nach Hillsborough zu Motoren, dort müssen wir nämlich ausklarieren um in die Richtung von Martinique zu segeln. Ein hübscher, kleiner Ort der einlädt zu 100 von Fotomotiven und ICH habe meine Kamera vergessen, ebenso Frank. Nun ja, wir verbuchen das unter….wir kommen wieder, finden das mittlerweile richtig gut, weil wir uns nicht so abhetzen müssen, wie viele andere Segler es zum Teil tun, hetze, hetze schnell noch dort hin und hier hin und fix noch das anschauen und das…ist doch irgendwie krank, oder? Ich meine da ist man hier, wo es ja eh‘ etwas sehr voll manchmal ist, umso mehr brauch man doch Zeit um noch unberührte Plätzchen zu finden. Nun ja, wir klarieren also in Hillsborough aus und wandern noch 2 Stündchen umher um dann wieder zu Bogomil zu fahren. Dort angelangt schaukelt Bogo hin und her, wie bei den Schiffsschaukeln auf dem Jahrmarkt, es ist unglaublich!!! An ausruhen, lesen oder gar kochen und Füße hoch ist nicht zu denken und so entscheiden wir kurzer Hand, die Nacht vor Sandy Island zu verbringen. Gesagt getan, Mann an Kette, Frau an Ruder und los geht das Manöver, nur weg hier, da wird man ja seekrank. Vor Sandy Island angekommen bläst es natürlich auch ordentlich, aber das macht nichts, wir Motoren eine Mooring an, der Wind bläst so stark, das man von vorne an der Kette, wo ich stehe mit Bootshaken, bis nach hinten nichts verstehen kann, es ist zu laut. So schnappe ich die Leine und gebe das Kommando, das Frank Gas weg nehmen soll, damit ich die Leine an Bord legen kann…doch es geht alles so schnell und der Wind macht aus Bogomil ein Spielball, wir treiben ohne Motorkraft auf das hinter uns liegende Schiff zu…kein gutes Gefühl! Ich muss unsere Leine loswerfen, die sich so schnell nicht mehr durchziehen lässt, das Ganze passiert binnen Sekunden. Dabei höre ich, wie das Bugstrahlruder (zur Erklärung: ein Ruder, welches im Bug –vorne-, unter Wasser angebracht ist und mit dem man das Schiff nach rechts und links manövrieren kann) noch immer läuft, ich drehe mich um und brülle, was ja so gar nicht meine Art ist: mach das Bugstrahlruder aus!!! Aber Frank sieht mich nur gestikulieren und hört mich nicht, ich sehe unsere Leine, ich sehe es kommen und schwupp verfängt die Leine sich im Propeller des Bugstrahlruder, Gott sei Dank hat Frank nun doch ausgeschaltet. Das ist natürlich ein Gau… ich laufe nach hinten und wir besprechen uns erst mal. Nun wir suchen uns einen Ankerplatz weit weg von den Korallen und ankern, atmen erst mal durch, weil das war echt knapp, ohne Motorkraft ist das Schiff nicht manövrierfähig, das dahinter liegende Schiff war sehr, sehr nah. Woran lag es? Nun wir hätten einfach die nächste Mooring nehmen sollen, weil dann hätten wir mehr Abstand gehabt, mein Skipper ist ganz geknickt, weil er derjenige war, der eben diese Mooring vorgeschlagen hat…..nun, so ist das halt manchmal und was uns nicht tötet härtet uns ab, oder? D.h. aber definitiv das wir morgen früh, mit dem ersten Licht, nicht um  5.30Uhr lossegeln können, sondern definitiv warten müssen, bis die Sonne aufgegangen ist um dann zu tauchen um das Bugstrahlruder zu befreien von der Leine. Beide sind wir natürlich mit unseren Gedanken bei dem Fakt, was ist, wenn das Bugstrahlruder nun einen Schaden hat und nicht mehr funktioniert??? Morgen wissen wir mehr!

26.01. Früh mit Sonnenaufgang liegen schon alle Utensilien bereit: Schnorchel mit Brille, Flossen und zum schnellen greifen noch an Bord: Messer & Spachtel. Beide gehen wir ins Wasser und kraulen nach vorne, ziehen und zerren, holen Luft, die Welle ist hoch, ca. 1-1,5m hoch und so wird man natürlich immer mal wieder an Bogos Bauch ‚geschleudert‘ dort hängen Muscheln………aaaaaaaahhhhhhhhhhhh schönes Gefühl. Nach ca. 15min sind wir durchgefroren, aber die Leine ist draußen und dazu nicht zerschnitten! Frank krault so schnell los, Richtung Badeleiter, während ich noch, unter Wasser, die Reste der Leine raus ziehe…warum ist mein Skipper so schnell weg??? Nun die Erklärung kommt prompt, er hat so viele offene Stellen am Körper, durch die Wucht, mit der man an Bogo geschleudert wurde, dass er keine ‚größeren‘ Fische anlocken wollte, die das Blut ja riechen können…nett und ICH war noch im Wasser!!!

Nun, kommt natürlich die Kardinalsfrage: …sind Mädchen-Maats austauschbar???

Das Leben ist hart!

Wir trocknen uns ab und legen den Hebel vom Bugstrahlruder um….. es funktioniert noch…na, Glück gehabt! Zur Belohnung gibt es Frühstück und dann werden auch fix schon die Lappen hoch gezogen, haben wir doch etwas aufzuholen und einen langen Weg vor uns.